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Die Kösslmühle. Die Altstadt von Gmunden lebt vom Ensemble. Bei einem Ersatzbau ist mit dem Thema Maßstäblichkeit sorgsam umzugehen.
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Das geplante Gebäude stellt sich für mich, was Größe und Fassadengestaltung betrifft, ohne Bezug zur Altstadt dar.
Ein Bauvorhaben ist derzeit in aller Munde: Die Kösslmühle.
Es ist geplant, die Kösslmühle zu schleifen und als Ersatz ein Wohngebäude zu errichten. Der Gestaltungsbeirat hat in seiner Sitzung am 8. November 2016 das geplante Gebäude abgelehnt, primär aus zwei Gründen:
- Die Erschließung sei mangels Vorliegen eines Verkehrsgutachtens ungeklärt. Das Parkplatzscenario mit 40 Parkplätzen, davon 20 oberirdisch, sei innerstädtisch nicht vorstellbar und Städtebau uralter Provenienz. Im Hinblick auf den Umbruch in der Mobilität seien zwei Autos für jede Wohnung nicht zukunftsfähig.
- Das geplante Gebäude sei sowohl in der Maßstäblichkeit als auch in der formalen Gestaltung als Missverständnis zur Altstadt anzusehen. Das geplante Wohngebäude habe zwar in etwa denselben Grundriss wie der Altbestand, sei jedoch deutlich höher. Da die Traufe optisch wirksam sei und nicht der First, würde das neue Gebäude praktisch um zwei Geschoße höher in Erscheinung treten. Auch formal erinnere das Gebäude in der Gestik alter Kostüme an einen „Zuckerbäckerstil“.
Das Beste sei an dieser Stelle gerade gut genug. Man werde sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, welche Baumasse und welchen Verkehr es hier vertrage.
Um mit dem Thema Maßstab sorgfältig umzugehen, werden wir von den Grünen im Wesentlichen für eine Beibehaltung der Festlegungen des rechtskräftigen Altstadt-Bebauungsplanes stimmen und gegen eine Erweiterung der Bebaubarkeit.
Niemand baut für sich allein. Bauen ist auch ein Akt der Öffentlichkeit.
Otto Kienesberger